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3 Wärmepumpe als Klimaanlage-Varianten im Vergleich

Die extreme Hitze macht dir zu schaffen und du denkst über eine Klimaanlage nach? In Zeiten steigender Energiepreise und eines wachsenden Umweltbewusstseins suchen immer mehr Menschen nach effizienten und nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen Klimaanlagen. Wärmepumpen, die nicht nur heizen, sondern auch kühlen können, gewinnen daher zunehmend an Beliebtheit.


In diesem Artikel vergleichen wir drei verschiedene Wärmepumpen-Varianten, die als Klimaanlage genutzt werden können: die Luft-Luft-Wärmepumpe, die Luft-Wasser-Wärmepumpe und die Erdwärmepumpe. Wir beleuchten dabei ihre Funktionsweise, Vor- und Nachteile sowie typische Anwendungsgebiete, um dir bei der Entscheidung für die passende Lösung zu helfen.


Normale Klimaanlage vs. Wärmepumpen-Klimaanlage

Wenn du darüber nachdenkst, mit einer Wärmepumpe zu kühlen, fragst du dich vielleicht auch, ob eine herkömmliche Klimaanlage die bessere Wahl ist. Hier ein kurzer Vergleich.


Funktionsweise

Normale Klimaanlagen sind darauf ausgelegt, Räume schnell und effizient zu kühlen. Sie entziehen der Raumluft Wärme und leiten sie nach draußen ab, was zu einer schnellen Abkühlung führt. Wärmepumpen hingegen sind echte Alleskönner: Sie können sowohl heizen als auch kühlen und nutzen dabei Energie aus der Umgebung (Luft, Wasser oder Erdreich). Das bedeutet, dass du sie das ganze Jahr über nutzen kannst – im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen.


Energieeffizienz und Kosten

Wärmepumpen sind in der Regel energieeffizienter als herkömmliche Klimaanlagen, weil sie erneuerbare Energiequellen nutzen. Das bedeutet, dass du langfristig bei den Betriebskosten sparen kannst. Auch wenn die Anschaffung einer Wärmepumpe teurer sein kann als die einer Klimaanlage, lohnt sich die Investition durch die Einsparungen bei den Energiekosten. Und nicht zu vergessen: Mit einer Wärmepumpe bekommst du quasi zwei Geräte in einem – du sparst dir also die Anschaffung von separaten Heiz- und Kühlsystemen.


Komfort und Praktikabilität

Ein großer Vorteil der Wärmepumpen-Klimaanlage ist, dass sie leise arbeitet und keine unangenehme Zugluft erzeugt. Das sorgt für mehr Wohnkomfort. Herkömmliche Klimaanlagen können dagegen manchmal durch Geräusche und kalte Luftzüge störend wirken. Allerdings lassen sich Wärmepumpen-Klimaanlagen oft nicht so präzise auf eine bestimmte Zieltemperatur einstellen wie normale Klimaanlagen. Zudem funktionieren sie am besten in Kombination mit einer Flächenheizung, wie zum Beispiel einer Fußbodenheizung.


3 "Wärmepumpe mit Klimaanlage"-Varianten im Vergleich

Nachdem wir nun die grundlegenden Unterschiede zwischen herkömmlichen Klimaanlagen und Wärmepumpen-Klimaanlagen betrachtet haben, ist es an der Zeit, tiefer in die verschiedenen Wärmepumpen-Optionen einzutauchen, die dir für die Kühlung deines Zuhauses zur Verfügung stehen.


Es gibt drei Haupttypen von Wärmepumpen, die sich als Klimaanlage nutzen lassen: die Luft-Luft-Wärmepumpe, die Luft-Wasser-Wärmepumpe und die Erdwärmepumpe. Jede dieser Varianten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden genauer betrachten werden, um dir bei der Wahl der passenden Lösung zu helfen.


1. Luft-Luft-Wärmepumpe

Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle und können dabei nur aktiv kühlen. Das bedeutet, dass sie mithilfe von Strom die Temperatur im Innenraum reduzieren. Diese Wärmepumpen arbeiten ähnlich wie herkömmliche Klimaanlagen, indem sie die Raumluft direkt kühlen und überschüssige Wärme nach außen abführen.


Ein großer Vorteil der Luft-Luft-Wärmepumpen ist die vergleichsweise einfache Installation und die geringeren Anschaffungskosten. Zudem bieten sie den zusätzlichen Nutzen der Luftreinigung, was besonders für Allergiker attraktiv ist. Der Stromverbrauch kann jedoch je nach Betriebsdauer und Außentemperatur recht hoch ausfallen, was die Stromkosten entsprechend beeinflusst. Wer eine eigene Photovoltaik-Anlage besitzt, kann hier deutlich sparen und die Anlage effizienter nutzen.


2. Luft-Wasser-Wärmepumpe

Auch die Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle und kühlen aktiv. Dabei wird die gewonnene Kälte über das Heizsystem, also Heizkörper oder Fußbodenheizung, an den Raum abgegeben. Diese Art des Kühlens ist besonders komfortabel, da es keine direkte Zugluft gibt und die Raumtemperatur gleichmäßig gesenkt wird.


Allerdings ist das Kühlpotenzial von Luft-Wasser-Wärmepumpen begrenzt. Nicht jede dieser Wärmepumpen kann von Haus aus kühlen; oft muss dies softwareseitig vom Hersteller eingerichtet werden. Zudem ist der Stromverbrauch auch hier nicht unerheblich, weshalb sich eine Photovoltaik-Anlage als besonders vorteilhaft erweisen kann. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Kühlleistung meist nicht so stark ist wie bei einer klassischen Klimaanlage, was in sehr heißen Sommern spürbar werden kann,


3. Erdwärmepumpe & Grundwasserwärmepumpe

Erdwärmepumpen, auch bekannt als Sole-Wasser-Wärmepumpen oder Grundwasser-Wärmepumpen, bieten neben der aktiven Kühlung auch die Möglichkeit der passiven Kühlung. Bei der passiven Kühlung bleibt die Wärmepumpe selbst ausgeschaltet; es wird lediglich das natürliche Temperaturniveau des Erdreichs oder des Grundwassers genutzt, um die Raumtemperatur zu senken. Dies geschieht ohne zusätzlichen Stromverbrauch für den Kühlvorgang, was diese Methode besonders energieeffizient macht.


Die passive Kühlung führt dazu, dass kühleres Wasser durch die Heizungsanlage zirkuliert, was die Raumtemperatur um bis zu drei Grad senken kann. Dieser Effekt wird eher als "Temperieren" denn als echtes Kühlen beschrieben, da die Absenkung der Temperatur moderat ist. Besonders geeignet für diese Art der Kühlung sind Flächenheizsysteme wie Fußbodenheizungen, da normale Heizkörper aufgrund ihrer geringen Fläche nur begrenzt effektiv kühlen können.


Die aktive Kühlung ist ebenfalls möglich, dabei wird jedoch wie bei den anderen Wärmepumpen Strom verwendet, um die Temperatur weiter zu reduzieren. Erdwärmepumpen sind zwar in der Anschaffung und Installation kostspieliger, bieten jedoch eine besonders konstante und nachhaltige Kühl- und Heizleistung, unabhängig von den Außentemperaturen. Zudem entfällt bei der passiven Kühlung die Geräuschentwicklung, die bei aktiven Systemen durch den Betrieb der Wärmepumpe entsteht.


Direkter Vergleich der 3 Klimaanlage-Wärmepumpe-Varianten

Kriterium

Luft-Luft-Wärmepumpe

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Erdwärmepumpe & Grundwasserwärmepumpe

Aktive Kühlung

Ja

Ja

Ja

Passive Kühlung

Nein

Nein

Ja

Kühlelement

Direkte Raumluftkühlung

Heizkörper oder Fußbodenheizung

Fußbodenheizung oder Heizkörper

Investitionskosten

Niedrig

Mittel

Hoch

Betriebskosten

Mittel bis hoch (hoher Stromverbrauch)

Mittel bis hoch (abhängig von Nutzung)

Niedrig (bei passiver Kühlung), mittel bis hoch bei aktiver Kühlung

Fazit: Welche Wärmepumpe-als-Klimaanlage-Lösung eignet sich für dich?

Wärmepumpen bieten eine vielseitige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Klimaanlagen, aber die Wahl der richtigen Variante hängt stark von deinen individuellen Bedürfnissen und den Gegebenheiten deines Zuhauses ab.


Luft-Luft-Wärmepumpen sind ideal, wenn du eine kostengünstige und einfach zu installierende Lösung suchst, die direkt die Raumluft kühlt. Sie eignen sich besonders für Neubauten und bieten zusätzlich den Vorteil der Luftreinigung – ein Pluspunkt für Allergiker. Allerdings können die Betriebskosten durch den Stromverbrauch höher ausfallen. Wenn du sowieso überlegst eine PV-Anlage anzuschaffen oder sowieso schon eine hast, tragen Wärmepumpen mit Klimaanlage zur Erhöhung der Rentabilität bei, da sie den Eigenverbrauch erhöhen.


Luft-Wasser-Wärmepumpen bieten eine angenehme Kühlung über die vorhandenen Heizsysteme, wie Heizkörper oder Fußbodenheizung, und sind damit eine gute Wahl für größere Gebäude oder wenn eine gleichmäßige Temperatursenkung gewünscht ist. Jedoch ist das Kühlpotenzial begrenzt, und die Kosten für Anschaffung und Betrieb können hoch sein. Hier gilt das gleiche wie bei den Luft-Luft-Wärmepumpen: Wenn du wiederum überlegst eine Photovoltaik-Anlage zu installieren oder bereits eine auf dem Dach hast, tragen Wärmepumpen mit Klimafunktion zur Erhöhung der Rentabilität bei, da sie den Eigenverbrauchsanteil erhöhen.


Erdwärmepumpen stechen durch ihre Fähigkeit hervor, sowohl aktiv als auch passiv zu kühlen. Besonders die passive Kühlung ist extrem energieeffizient und kostengünstig im Betrieb, da sie ohne zusätzlichen Strom auskommt. Allerdings sind die Investitionskosten hoch, und die passive Kühlung sorgt nur für eine moderate Temperatursenkung, was eher als „Temperieren“ denn als wirkliches Kühlen zu verstehen ist.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jede dieser Wärmepumpen-Varianten ihre spezifischen Stärken hat. Deine Wahl sollte daher davon abhängen, welche Faktoren für dich am wichtigsten sind – sei es die Investitionshöhe, die Betriebskosten, die Kühlleistung oder die Energieeffizienz.

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