Kosten für eine Zisterne: einbauen lassen vs. selbst einbauen
- Benjamin Fritz
- 24. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
In diesem Beitrag schauen wir uns an, mit welchen Kosten du für eine Zisterne rechnen musst, welche zusätzlichen Ausgaben auf dich zukommen und wann sich die Investition amortisieren kann.

Die Nutzung von Regenwasser kann nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Wasser- und Abwasserkosten reduzieren. Doch bevor sich eine Zisterne finanziell lohnt, muss erst einmal investiert werden. Die Kosten für ein Zisterne hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter Größe der Zisterne, Material, Einbauart und zusätzliche Komponenten wie ein Hauswasserwerk für den Haushalt.
Von welchen Faktoren hängen die Kosten für eine Zisterne ab?
Die Kosten für ein Regenwassernutzungssystem variieren je nach Größe, Material, Einbauweise und Nutzung. Doch es gibt noch viele weitere Faktoren, die die Kosten beeinflussen. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die darüber entscheiden, wie teuer deine Zisterne am Ende wird:
Größe der Zisterne: Je mehr Wasser gespeichert werden soll, desto größer und teurer ist der Tank. Für den Garten reichen oft 3.000–6.500 Liter, während für Haushaltsnutzung meist 8.000–10.000 Liter erforderlich sind.
Material der Zisterne: Kunststoffzisternen sind günstiger und einfacher zu installieren, während Betonzisternen robuster sind, aber höhere Transport- und Einbaukosten verursachen.
Erdarbeiten & Aushub: Je nach Bodenbeschaffenheit kann der Aushub einfacher oder schwieriger sein. Felsiger Boden oder hoher Grundwasserspiegel verteuern die Arbeiten erheblich.
Art der Installation: Wird die Zisterne von einem Fachbetrieb installiert oder erfolgt der Einbau in Eigenleistung? Fachbetriebe sind teurer, garantieren aber eine fachgerechte Installation.
Nur Gartenbewässerung oder zusätzlicher Anschluss an das Hauswassersystem: Soll die Zisterne nur für den Garten genutzt werden oder zusätzlich für die Toilettenspülung und Waschmaschine? Letzteres erfordert zusätzliche Rohrleitungen, ein Hauswasserwerk und ggf. Wasseruhren.
Genehmigungen & Vorschriften: In manchen Gemeinden sind bestimmte Genehmigungen oder zusätzliche technische Anforderungen nötig, die die Kosten erhöhen können.
Regionale Unterschiede bei Deponiekosten: Der Bodenaushub muss oft auf Deponien entsorgt werden. Die Gebühren dafür unterscheiden sich regional stark – in manchen Städten kostet die Entsorgung von Erdaushub deutlich mehr als auf dem Land.
Detaillierte Kosten-Übersicht für eine Zisterne
1. Anschaffungskosten für die Zisterne
Je nach Größe und Material fallen unterschiedliche Kosten an:
Zisternengröße & Material | Kosten (€) |
Kunststoff-Zisterne (3.000–6.500 Liter) | 1.000 – 2.500 |
Betonzisterne (3.000–6.500 Liter) | 1.500 – 3.500 |
Kunststoff-Zisterne (8.000–10.000 Liter) | 2.000 – 3.500 |
Betonzisterne (8.000–10.000 Liter) | 3.000 – 5.000 |
✅ Kunststoffzisternen sind leichter und günstiger im Transport, während Betonzisternen langlebiger sind und das Wasser natürlicher kühlen.
2. Kosten für Filtertechnik und Zubehör
Damit das Regenwasser sauber bleibt, sind Filter und weitere Komponenten notwendig:
Komponente | Kosten (€) |
Filter für Regenwasser (Garten) | 200 – 400 |
Filter für Haushalt (Trinkwasserniveau nicht erforderlich) | 300 – 600 |
Schachtabdeckung & Sicherheitsabdeckung | 150 – 400 |
Überlauf-Siphon & Zulaufberuhiger | 50 – 150 |
✅ Besonders in Haushalten sollte die Filtertechnik hochwertig sein, um Verunreinigungen zu vermeiden.
3. Kosten für Pumpen & Hauswasserwerk
Soll die Zisterne nicht nur für den Garten, sondern auch für den Haushalt genutzt werden, wird eine Pumpe oder ein komplettes Hauswasserwerk benötigt:
Pumpe / Hauswasserwerk | Kosten (€) |
Einfache Gartenpumpe | 100 – 300 |
Hauswasserwerk für Toilettenspülung & Waschmaschine | 500 – 1.000 |
✅ Ein Hauswasserwerk sorgt für konstanten Druck und ist für den Betrieb im Haushalt unerlässlich.
4. Rohrleitungen & Wasseranschluss
Je nach Nutzung und Entfernung der Zisterne zur Wasserentnahmestelle sind verschiedene Rohrleitungen nötig:
Komponente | Kosten (€) |
Wasserleitungen für Gartenbewässerung | 200 – 400 |
Rohrleitungen für Hausanschluss | 500 – 1.000 |
Zusatzleitungen für mehrere Entnahmestellen | 100 – 300 pro Leitung |
✅ Bei einer Nutzung für den Haushalt muss oft ein separates Leitungssystem installiert werden, um eine Vermischung mit Trinkwasser zu vermeiden.
5. Aushub, Fundament & Einbaukosten
Die größten Kosten entstehen oft durch den Erdarbeiten und den Einbau der Zisterne.
Posten | Kosten (€) |
Minibagger mieten (pro Tag) | 200 – 400 |
Erdaushub (je nach Bodenbeschaffenheit) | 500 – 1.500 |
Entsorgung des Erdaushubs auf Deponie | 20 – 50 €/m³ |
Fundament & Bettung aus Kies/Sand | 100 – 300 |
Fachbetrieb für Einbau & Anschluss | 1.000 – 3.000 |
✅ Besonders teuer kann die Entsorgung des Erdaushubs werden, da einige Gemeinden hohe Deponiegebühren verlangen. In ländlichen Gebieten kann der Aushub oft auf dem eigenen Grundstück verteilt werden, was Kosten spart.
6. Zusätzliche Kosten für Wasseruhren & Genehmigungen
In einigen Bundesländern sind für Regenwassernutzungsanlagen zusätzliche Wasseruhren oder spezielle Genehmigungen erforderlich:
Posten | Kosten (€) |
Wasseruhr für Regenwassernutzung (Pflicht in einigen Regionen) | 100 – 300 |
Eichung der Wasseruhr (alle paar Jahre erforderlich) | 50 – 100 |
Genehmigungsgebühren (falls erforderlich) | 50 – 200 |
✅ Besonders bei der Nutzung im Haushalt sollte man sich vorher über die regionalen Vorschriften informieren.
Wann amortisiert sich eine Zisterne?
Die Amortisation einer Zisterne hängt stark von den lokalen Wasserpreisen und der genutzten Regenwassermenge ab. Mehr dazu findest du in unserem Beitrag Lohnt sich eine Zisterne für den Garten und die Toilette?.
Fazit: Die Kosten für eine Zisterne im Überblick
Nutzung | Materialkosten (€) | Einbaukosten (€) | Gesamtkosten (€) |
Nur Gartenbewässerung (Selbstbau) | 3.500 | 0 – 1.000 (für Aushub) | 3.500 – 4.500 |
Nur Gartenbewässerung (inkl. Einbau) | 3.500 | 2.500 | 6.000 |
Garten & Haushalt (inkl. Einbau) | 6.000 | 4.000 | 10.000 |
Selbsteinbau spart viel Geld, ist aber mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden.
Der Einbau durch Fachbetriebe erhöht die Kosten erheblich, lohnt sich aber, wenn kein technisches Know-how vorhanden ist.
Eine Kombination aus Garten- und Haushaltsnutzung amortisiert sich am schnellsten, da hier nicht nur Trinkwasser, sondern auch Abwassergebühren gespart werden.
Wenn du eine Zisterne planst, solltest du lokale Preise für Erdaushub, Deponiekosten und Genehmigungen prüfen, da diese stark variieren können.
💡 Unser Tipp: Vor dem Einbau Angebote von mehreren Fachfirmen einholen und prüfen, ob es regionale Förderungen für Regenwassernutzung gibt!
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