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Ist eine H2-ready Gasheizung sinnvoll?

Ist eine H2-ready Gasheizung sinnvoll? Erfahre in diesem Beitrag, was „H2-ready“ bedeutet, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, welche Vor- und Nachteile diese Heiztechnik hat – und wann sich die Investition wirklich lohnt.

Ist eine H2-ready Gasheizung sinnvoll?

Immer häufiger taucht in letzter Zeit der Begriff „H2-ready Gasheizung“ auf – doch was genau verbirgt sich dahinter? Vereinfacht gesagt bezeichnet man damit eine Gasheizung, die technisch in der Lage ist, neben Erdgas auch Wasserstoff (H₂) oder Mischungen daraus zu verbrennen. Diese Flexibilität könnte gerade im Zuge der aktuellen Energiewende und des zunehmenden Drucks auf fossile Brennstoffe eine attraktive Alternative darstellen.


Aber warum wird das Thema gerade jetzt so relevant? Einerseits steht Deutschland angesichts der Energiekrise und ambitionierter Klimaziele vor der Herausforderung, nachhaltigere Heizsysteme zu etablieren. Andererseits schafft das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) einen rechtlichen Rahmen: Es schreibt vor, dass ab 2024 neu eingebaute Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen. Hier kommt die H2-ready Gasheizung ins Spiel – sie zählt als mögliche Erfüllungsoption dieser sogenannten „65-Prozent-Regel“.


Doch ist die Investition in eine solche Heizung wirklich sinnvoll? Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf Vor- und Nachteile, Kosten und Alternativen, um dir eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.


Was bedeutet „H2-ready“ bei Gasheizungen konkret?

Der Begriff „H2-ready“ (auch „Wasserstoff-ready“) beschreibt Gasheizungen, die technisch dafür ausgelegt sind, neben Erdgas auch Wasserstoff oder Gasgemische zu verbrennen. Während herkömmliche Gasheizungen für Erdgas optimiert sind und oft nur geringe Mengen Wasserstoff vertragen, können H2-ready-Heizungen problemlos Wasserstoffanteile von bis zu 20 % oder sogar 100 % verarbeiten – abhängig vom jeweiligen Modell und Hersteller.


Konkret bedeutet das: Solche Heizungen besitzen Bauteile wie Brenner, Ventile und Dichtungen, die speziell auf die Eigenschaften von Wasserstoff abgestimmt sind. Denn Wasserstoff unterscheidet sich in seinen Brenneigenschaften deutlich von Erdgas: Er verbrennt heißer, ist flüchtiger und weist eine geringere Energiedichte auf.


Doch Vorsicht: „H2-ready“ heißt nicht zwangsläufig, dass die Heizung sofort mit reinem Wasserstoff betrieben werden kann. Oft sind noch nachträgliche Anpassungen erforderlich, etwa ein Umbau des Brenners oder der Steuerung. Es ist daher wichtig, beim Kauf genau darauf zu achten, ob eine spätere Umrüstung auf höhere Wasserstoffanteile möglich ist – und zu welchen Kosten.


Zudem garantiert das Label „H2-ready“ allein noch keine langfristige Zukunftssicherheit. Entscheidend dafür sind auch die politischen Rahmenbedingungen, die Wasserstoffverfügbarkeit und die zukünftige Preisentwicklung. Genau auf diese Voraussetzungen gehen wir im nächsten Abschnitt ein.

Was sind die Voraussetzungen (gesetzlich, technisch, infrastrukturell)?

Bevor du dich für eine H2-ready Gasheizung entscheidest, solltest du einige wichtige Voraussetzungen beachten. Diese betreffen gesetzliche Anforderungen, technische Besonderheiten und die notwendige Infrastruktur, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.


a) Gesetzliche Voraussetzungen

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) schreibt vor, dass Heizungen, die ab dem 1. Januar 2024 eingebaut werden, mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen. H2-ready Gasheizungen gelten dabei als eine mögliche Option, um diese Vorgabe zu erfüllen – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. So ist entscheidend, ob perspektivisch genügend „grüner“ Wasserstoff zur Verfügung steht und die Heizung tatsächlich auf eine höhere Wasserstoffnutzung umgerüstet werden kann. Einige Modelle müssen hierfür offiziell zertifiziert sein, um als Erfüllungsoption anerkannt zu werden.


b) Technische Voraussetzungen

Technisch betrachtet unterscheiden sich H2-ready Heizungen teilweise deutlich von herkömmlichen Gasheizungen. Wichtig sind dabei vor allem folgende Punkte:

  • Brenner und Verbrennungssystem: Müssen auf höhere Temperaturen und andere Brenneigenschaften von Wasserstoff ausgelegt sein.

  • Leitungen und Dichtungen: Wasserstoff ist flüchtiger als Erdgas und stellt daher höhere Anforderungen an die Gasdichtigkeit.

  • Schornstein und Abgassystem: Oft sind Anpassungen notwendig, um den geänderten Abgasbedingungen gerecht zu werden.

  • Steuerung und Regelung: Eine Anpassung oder ein Austausch der Steuereinheit kann erforderlich sein, wenn die Gasheizung später mit höheren Wasserstoffanteilen betrieben werden soll.


Diese technischen Anpassungen können zusätzliche Kosten und Wartungsaufwände verursachen, was bereits im Vorfeld berücksichtigt werden sollte.


Infrastrukturelle Voraussetzungen

Ein wichtiger Faktor ist die tatsächliche Verfügbarkeit von Wasserstoff. Aktuell ist grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien produziert wird, in Deutschland noch kaum verfügbar – zumindest nicht flächendeckend. Ein Wasserstoffnetz befindet sich erst im Aufbau, sodass es in vielen Regionen derzeit keine Infrastruktur gibt, um Haushalte zuverlässig mit reinem Wasserstoff oder höheren Wasserstoffanteilen zu versorgen.


Zusätzlich gilt es zu beachten, ob dein Haus in einem ausgewiesenen Wasserstoffnetzausbaugebiet liegt (Wärmeplanung) und ob der zuständige Gasverteilnetzbetreiber einen offiziell genehmigten Umstellungsfahrplan gemäß §71k(1) vorgelegt hat. Nur wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kannst du sicherstellen, dass deine H2-ready-Heizung tatsächlich perspektivisch mit ausreichend Wasserstoff versorgt wird.


Ob sich die Verfügbarkeit und Infrastruktur für Wasserstoff langfristig verbessern wird, hängt maßgeblich von politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab. Falls Wasserstoff nicht ausreichend verfügbar oder dauerhaft zu teuer bleibt, könnte die geplante Nutzung der H2-ready-Heizung unwirtschaftlich werden.


Um diese Unsicherheiten besser einzuschätzen, betrachten wir im nächsten Abschnitt die Vor- und Nachteile einer H2-ready Gasheizung im Detail.


Vorteile einer H2-ready Gasheizung

Die Investition in eine H2-ready Gasheizung kann zahlreiche Vorteile bieten. Diese Vorteile drehen sich vor allem um Flexibilität, Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit:


1) Flexibilität beim Einsatz von Erdgas und Wasserstoff

Ein zentraler Vorteil von H2-ready Gasheizungen ist ihre Flexibilität. Sie können sowohl mit herkömmlichem Erdgas betrieben werden, als auch – je nach technischer Auslegung – schrittweise auf höhere Anteile von Wasserstoff umgestellt werden. Das ermöglicht eine schrittweise, risikoarme Umstellung auf eine klimafreundlichere Wärmeversorgung, ohne dass kurzfristig teure und komplexe Maßnahmen erforderlich sind.


2) Potenzial zur CO₂-Reduktion und Klimafreundlichkeit

Wenn Wasserstoff „grün“, also mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt wird, entstehen bei seiner Verbrennung praktisch keine CO₂-Emissionen. Somit können H2-ready Heizungen perspektivisch erheblich dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor zu reduzieren. Gerade im Kontext der ehrgeizigen deutschen Klimaziele, nach denen bis 2045 Klimaneutralität erreicht werden soll, könnte dies ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz sein.


3) Mögliche staatliche Förderungen und Anreize

Ein weiterer Vorteil liegt in den möglichen staatlichen Förderungen. H2-ready Heizungen können aktuell oder zukünftig in vielen Fällen durch Förderprogramme von BAFA oder KfW unterstützt werden. Die Politik hat ein großes Interesse daran, nachhaltige und zukunftsfähige Heiztechnologien zu fördern, sodass sich hier attraktive finanzielle Anreize bieten könnten.


4) Zukunftssicherheit: vorbereitet auf die Energiewende?

Schließlich bieten H2-ready Gasheizungen eine gewisse Zukunftssicherheit. Zwar gibt es aktuell noch offene Fragen zur Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff, doch mit einer solchen Heizung investierst du zumindest in eine Technologie, die perspektivisch eine Umstellung auf eine weitgehend CO₂-neutrale Energieversorgung ermöglichen könnte. Sollte sich Wasserstoff als zentrale Lösung etablieren, bist du bereits vorbereitet – ein klares Plus gegenüber konventionellen Erdgasheizungen.


Allerdings gilt es auch die Nachteile und Risiken realistisch zu betrachten. Diese behandeln wir ausführlich im nächsten Abschnitt.


Nachteile und Risiken von H2-ready Gasheizungen

Neben den genannten Vorteilen gibt es jedoch auch einige gewichtige Nachteile und Risiken, die du bei der Entscheidung für eine H2-ready Gasheizung berücksichtigen solltest:


1) Unklare Zukunft: Verfügbarkeit von Wasserstoff aktuell noch gering

Das vielleicht größte Risiko besteht in der aktuell unklaren und unsicheren Zukunft hinsichtlich der Wasserstoffversorgung. Derzeit ist grüner Wasserstoff, der klimafreundlich aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, kaum verfügbar und sehr teuer in der Herstellung. Es ist schwer abzusehen, wie schnell und in welchem Umfang sich eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff in Deutschland entwickeln wird. Wenn der Wasserstoffausbau nicht wie erhofft voranschreitet, könnte die Nutzung deiner H2-ready Gasheizung unwirtschaftlich bleiben.


2) Technische Herausforderungen und höhere Anschaffungskosten

Technisch gesehen sind H2-ready Gasheizungen anspruchsvoller und dadurch meist auch teurer als herkömmliche Gasheizungen. Die speziellen Anforderungen an Materialien, Brennertechnik und Dichtigkeit erhöhen den Investitionsaufwand. Auch wenn eine spätere Umstellung auf reinen Wasserstoff oder ein höheres Wasserstoffgemisch erfolgen soll, sind meist weitere Anpassungen erforderlich, die zusätzliche Kosten verursachen können.


3) Mögliche Ineffizienz bei Nutzung von Wasserstoff

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Verbrennung von Wasserstoff, insbesondere bei höheren Anteilen, aufgrund der niedrigeren volumetrischen Energiedichte technisch anspruchsvoller und teilweise weniger effizient ist als die Verbrennung von Erdgas. Das kann bedeuten, dass bei gleicher Heizleistung mehr Brennstoff verbraucht wird. Zudem erfordert Wasserstoff wegen der Verbrennungseigenschaften oft spezifische Einstellungen und Anpassungen, was sich auf Wartungskosten und Effizienz negativ auswirken kann.


4) Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten zur Rolle von Wasserstoff

Die langfristige Rolle von Wasserstoff für private Haushalte ist politisch umstritten und derzeit nicht endgültig geklärt.


Angesichts dieser Risiken lohnt es sich, auch einen Blick auf die Wirtschaftlichkeit zu werfen. Genau das tun wir im nächsten Abschnitt mit einem detaillierten Kostenvergleich.


Kostenvergleich und Wirtschaftlichkeit

Ob eine H2-ready Gasheizung für dich sinnvoll ist, hängt letztlich stark von den Kosten und der Wirtschaftlichkeit ab. Daher lohnt sich ein genauer Blick auf die finanziellen Aspekte:

Anschaffungskosten im Überblick

Eine H2-ready Gasheizung kostet in der Regel mehr als eine herkömmliche Erdgasheizung. Während eine moderne Gasbrennwerttherme aktuell zwischen 5.000 und 8.000 Euro (ohne Installation) kostet, liegen die Preise für vergleichbare H2-ready-Modelle oft 10–30 % höher. Zusätzlich sind eventuell weitere Kosten für eine spätere Anpassung der Anlage auf höhere Wasserstoffanteile einzuplanen.


Laufende Kosten und Brennstoffpreise

Momentan liegt der Preis für Erdgas in Deutschland im Durchschnitt bei etwa 12 bis 15 Cent pro kWh (Stand 2024). Grüner Wasserstoff dagegen ist noch deutlich teurer und liegt aktuell zwischen 20 und 40 Cent pro kWh – sofern überhaupt verfügbar. Damit könnte der Betrieb einer Heizung mit hohem Wasserstoffanteil finanziell wenig attraktiv sein, sofern keine massiven Kostensenkungen eintreten.


Beispielrechnung: Erdgas vs. Wasserstoff vs. Hybridbetrieb

Um die Wirtschaftlichkeit besser nachvollziehen zu können, hier eine beispielhafte Rechnung für den jährlichen Brennstoffverbrauch eines typischen Einfamilienhauses mit 20.000 kWh Wärmebedarf pro Jahr:

Brennstoff

Preis pro kWh

Gesamtkosten pro Jahr

Erdgas

14 Cent

2.800 Euro

Erdgas (80%) + Wasserstoff (20%)

ca. 18 Cent

3.600 Euro

Reiner Wasserstoff (100%)

30 Cent

6.000 Euro

Diese Beispielrechnung zeigt deutlich, dass reiner Wasserstoff derzeit noch keine wirtschaftliche Alternative zu Erdgas ist. Selbst ein Mischbetrieb verursacht spürbar höhere laufende Kosten.


Fördermöglichkeiten berücksichtigen

Um die höheren Anschaffungskosten zu kompensieren, kannst du in vielen Fällen von staatlichen Förderprogrammen profitieren. Sowohl BAFA- als auch KfW-Programme bieten teils erhebliche finanzielle Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für den Einbau von H2-ready-Technologien. Diese Förderungen solltest du bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung unbedingt berücksichtigen.


Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Einschätzungen von Experten und beleuchten, wie realistisch eine flächendeckende Nutzung von Wasserstoff tatsächlich ist.


Expertenmeinungen und Zukunftsausblick

Ob Wasserstoff tatsächlich eine tragende Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen wird, ist auch unter Experten umstritten. Es lohnt sich daher, die Einschätzungen genauer zu betrachten:


Was sagen Energieexperten zur Zukunft von Wasserstoff als Heizenergie?

Viele Experten sehen in Wasserstoff durchaus großes Potenzial – jedoch in erster Linie für industrielle Anwendungen oder im Schwerlastverkehr. Der Grund: Diese Sektoren haben kaum Alternativen für die Dekarbonisierung. Hingegen gilt der Einsatz von Wasserstoff im Gebäudesektor oft als vergleichsweise ineffizient, weil die Herstellung von grünem Wasserstoff energieintensiv und teuer ist.


Andere Experten wiederum betonen, dass Wasserstoff insbesondere als Übergangslösung im bestehenden Gasnetz durchaus sinnvoll sein kann. Vor allem Regionen, in denen Wärmepumpen oder andere Alternativen nicht wirtschaftlich oder technisch realisierbar sind, könnten von H2-ready Heizungen profitieren.


Einschätzung der Zukunftsfähigkeit der H2-ready-Technologie

Die Zukunftsfähigkeit der H2-ready-Technologie hängt stark von der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung der kommenden Jahre ab:

  • Sollte der Ausbau der Wasserstoffnetze zügig voranschreiten und die Preise für grünen Wasserstoff deutlich sinken, könnten H2-ready Heizungen zu einer attraktiven Option werden.

  • Wenn dagegen Wärmepumpen weiterhin stark gefördert und elektrischer Strom günstiger verfügbar wird, könnten Wasserstofflösungen im Gebäudesektor an Bedeutung verlieren.


Um abschließend eine gut informierte Entscheidung treffen zu können, lohnt sich schließlich noch der Blick auf mögliche Alternativen – diese betrachten wir im nächsten Abschnitt.


Alternativen zur H2-ready Gasheizung

Bevor du dich für eine H2-ready Gasheizung entscheidest, lohnt sich der Vergleich mit anderen Heizsystemen, die heute schon als vollständig erneuerbar gelten – und zum Teil bereits wirtschaftlicher oder besser gefördert werden.


Wärmepumpe: Die beliebteste Alternative

Wärmepumpen – insbesondere Luft-Wasser- und Erdreich-Wärmepumpen – gelten als die zukunftsweisendste Lösung im Neubau und in vielen Bestandsgebäuden. Sie nutzen Umweltwärme und arbeiten mit Strom, der zunehmend aus erneuerbaren Quellen stammt. Bei guter Dämmung und moderner Heiztechnik sind sie äußerst effizient und verursachen deutlich geringere laufende Kosten als Gas- oder Wasserstoffheizungen.

Vorteile:

  • Erfüllt die 65%-Regel nach GEG 2024 vollständig

  • Förderfähig mit hohen Zuschüssen (bis zu 70 %)

  • Keine Abhängigkeit von Gasnetzen oder Wasserstoffversorgung

Nachteile:

  • Höhere Anschaffungskosten

  • Nur begrenzt geeignet bei alten Heizkörpern oder ungedämmten Altbauten (ohne weitere Maßnahmen)


Pelletheizung: Erneuerbare Wärme aus Holz

Pelletheizungen gelten als CO₂-neutral, da sie Holzreste verbrennen, die beim Wachstum der Bäume zuvor CO₂ gebunden haben. In ländlichen Regionen mit ausreichend Lagerfläche kann das eine attraktive Alternative sein.

Vorteile:

  • Förderfähig

  • Nachhaltiger Brennstoff (wenn zertifiziert)

  • Funktioniert auch in schlecht gedämmten Häusern

Nachteile:

  • Hoher Platzbedarf für Lager und Technik

  • Preisentwicklung von Holzpellets volatil

  • Mehr Wartungsaufwand als bei Wärmepumpen


Hybridheizungen: Kombination von Gas und Wärmepumpe

Einige Hersteller bieten sogenannte Hybridheizungen an – also die Kombination aus Gasbrennwertgerät (z. B. H2-ready) und Wärmepumpe. Diese Systeme können in Übergangszeiten stromsparend arbeiten und bei großer Kälte auf Gas zurückgreifen.


Vorteile:

  • Flexible Energiequelle

  • Gute Option für unsanierte Altbauten


Nachteile:

  • Komplexeres System mit höherem Wartungsaufwand

  • Abhängigkeit vom Gas bleibt bestehen


Insgesamt hängt die passende Alternative stark von deinen persönlichen Rahmenbedingungen ab: Gebäudetyp, Dämmstandard, Standort und individuellen Zukunftsplänen.


Im abschließenden Fazit geben wir dir eine Einschätzung, für wen sich eine H2-ready Heizung dennoch lohnen kann – und für wen eher nicht.


Fazit – Ist eine H2-ready Gasheizung wirklich sinnvoll?

Ob eine H2-ready Gasheizung sinnvoll ist, hängt stark von deiner individuellen Situation und deinen langfristigen Zielen ab. Die Technologie verspricht zwar Zukunftssicherheit und Flexibilität – doch diese ist aktuell mit vielen Unsicherheiten verbunden.


Wann kann sich eine H2-ready Gasheizung lohnen?

  • Du wohnst in einem unsanierten Altbau, bei dem der Einsatz einer Wärmepumpe technisch oder wirtschaftlich schwer realisierbar ist.

  • Dein Gebäude liegt in einem Gebiet mit konkreten Plänen für eine Wasserstoffversorgung, z. B. laut kommunaler Wärmeplanung.

  • Du willst den Betrieb zunächst mit Erdgas beginnen, aber offen bleiben für zukünftige Entwicklungen in Richtung Wasserstoff.

  • Du brauchst eine kurzfristige Lösung, die GEG-konform (65%-Regel) ist – z. B. im Bestand mit Übergangsregelung (§71k).


Wann ist Vorsicht geboten?

  • Die Verfügbarkeit von Wasserstoff in deiner Region ist unklar, und es gibt keinen verbindlichen Umstellungsfahrplan deines Netzbetreibers.

  • Du möchtest langfristig möglichst unabhängig von fossilen Brennstoffen und zukünftigen Preisentwicklungen sein.

  • Du planst einen Neubau oder eine umfassende Sanierung, bei der effizientere Systeme wie Wärmepumpen langfristig wirtschaftlicher sind.


Eine H2-ready Gasheizung kann in bestimmten Fällen eine pragmatische Übergangslösung sein – aber sie ist kein Freifahrtschein für eine klimafreundliche Zukunft, solange Wasserstoff nicht flächendeckend und bezahlbar verfügbar ist.


Wenn du weitere Informationen suchst oder deine eigene Situation bewerten möchtest, schreib uns gerne einen Kommentar oder schau in unseren weiterführenden Artikeln rund um Heizung, GEG und Wärmewende vorbei!

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