Wird die Wärmepumpen-Förderung gekürzt oder gar gestoppt (aufgrund von Haushaltskürzungen)?
- Benjamin Fritz
- vor 9 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Die Diskussion um die Wärmepumpen-Förderung ist zurück – diesmal nicht wegen Neuwahlen, sondern wegen der angespannten Haushaltslage. Bund und Länder müssen sparen, und CSU-Chef Markus Söder bringt eine Kürzung der Wärmepumpen-Förderung ins Spiel. Doch was ist wirklich realistisch: droht eine Halbierung der Zuschüsse, ein Einkommensdeckel oder gar ein kompletter Förderstopp?
Die aktuelle Situation rund um die Förderung von Wärmepumpen sorgt bei vielen Menschen für Verunsicherung. Es besteht die Angst, dass die BEG-Förderung für Wärmepumpen und andere Heizungen kurzfristig gestoppt werden könnte.
Warum steht die Förderung überhaupt zur Debatte?
Im Bundeshaushalt fehlen in den kommenden Jahren zig Milliarden Euro. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat alle Ressorts aufgefordert, Einsparungen vorzuschlagen. Förderprogramme sind dabei ein zentraler Ansatzpunkt – und die milliardenschwere Heizungsförderung gehört zu den größten Posten.
Was fordert die CSU?
Die Union nutzt die Haushaltsdebatte, um grundlegende Änderungen ins Spiel zu bringen. Vor allem die CSU fordert harte Einschnitte – teilweise bis zur Halbierung der Zuschüsse. Verschiedene Stimmen aus der CSU:
Markus Söder: „Die Förderung für Wärmepumpen muss um mindestens 50 %, wenn nicht mehr, gekürzt werden.“
Martin Huber (CSU-Generalsekretär): sieht Einsparpotenzial in Milliardenhöhe.
Andreas Lenz (energiepolitischer Sprecher): will die Förderung „smarter“ gestalten, etwa durch steuerliche Abschreibung für Besserverdiener statt Zuschüssen.
Was sagt die SPD?
Die SPD hält Kürzungen zwar für notwendig, will aber soziale Unterschiede berücksichtigen. Statt einer pauschalen Halbierung setzt sie auf eine stärkere Staffelung nach Einkommen:
Soziale Staffelung statt Pauschalkürzung: Geringverdiener sollen weiterhin Zuschüsse bekommen.
Einkommensdeckel im Gespräch: Wohlhabendere Haushalte könnten von direkten Zuschüssen ausgeschlossen werden, hätten aber weiterhin steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten.
Keine komplette Streichung: Ein Grundgerüst an Förderung soll bleiben.
Ideen aus der Heizungsbranche
Nicht nur die Politik, auch die Heizungsbranche selbst macht Vorschläge, wie die Förderung weiterentwickelt werden könnte. Ziel ist es, Planungssicherheit zu schaffen und gleichzeitig Überförderung zu vermeiden:
Stufenweise Absenkung: Jährliche Kürzung der Fördersätze um 2–3 Prozentpunkte.
Deckelung der förderfähigen Investitionskosten: z. B. minus 3.000 € pro Jahr ab 2027.
Warnung vor Boom-Bust-Effekt: Kurzfristige Förderkürzungen könnten zu einem Run auf Wärmepumpen führen – und anschließend zu einem Markteinbruch.
Kommt ein kompletter Förderstopp?
Viele Hausbesitzer fürchten, dass die Zuschüsse ganz verschwinden könnten. Doch ein kompletter Ausstieg aus der Förderung gilt aus mehreren Gründen als kaum realistisch:
EU-Klimaziele, die Deutschland einhalten muss.
Marktstabilität, die ohne Förderung gefährdet wäre.
Gesetzliche Hürden, die abrupte Änderungen erschweren.
Wahrscheinlicher ist, dass die Zuschüsse sozial gestaffelt und die Fördersätze schrittweise reduziert werden.
Fazit: Wärmepumpen-Förderung bleibt – aber wohl geringer
Die Richtung ist klar: Ganz wegfallen wird die Förderung nicht, aber die Zuschüsse werden vermutlich reduziert. Wer aktuell plant, profitiert noch von den vergleichsweise hohen Fördersätzen.
Tipp: Abonniere unseren Newsletter (ganz unten), um zu diesem Thema immer aktuelle Infos zu erhalten.
Kommentare