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Wärmepumpe vs. Gasheizung: Kosten, Technik, GEG-Konformität & Umweltauswirkungen im Vergleich

In diesem Beitrag vergleichen wir Wärmepumpe und Gasheizung anhand wichtiger Kriterien wie Technik, Kosten, GEG-Konformität und Umweltauswirkungen. Erfahre, welches Heizsystem langfristig besser zu deinem Haus passt und welche Faktoren bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen.

Wärmepumpe vs. Gasheizung

Die Wahl des richtigen Heizsystems ist angesichts steigender Energiepreise und des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) wichtiger denn je. Besonders gerne im Fokus von Gebäudebesitzern steht der Vergleich zwischen Gasheizung und Wärmepumpe.


Wärmepumpe vs. Gasheizung - welche Heizung bietet langfristig die besseren Kosten und Vorteile? Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Unterschiede und hilft bei der Entscheidungsfindung.


Technische Unterschiede - Wärmepumpe vs. Gasheizung


Funktionsweise der Technologien:

  • Gasheizung (Brennwerttechnik): Eine Gasheizung nutzt fossile Brennstoffe (Erdgas), um Wärme zu erzeugen. Dabei wird das Gas in einem Brenner verbrannt, die entstehende Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Heizsystem abgegeben. Zusätzlich nutzt die Brennwerttechnik auch die Abwärme, die in den Abgasen enthalten ist, um den Wirkungsgrad zu steigern. Trotz dieser Effizienz bleibt die Gasheizung auf den Einsatz fossiler Brennstoffe angewiesen und emittiert CO₂.

  • Wärmepumpe : Eine Wärmepumpe arbeitet mit erneuerbaren Energien, indem sie der Umgebungsluft (bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe), der Erde (bei Erdwärmepumpen) oder dem Grundwasser (bei Grundwasserwärmepumpen) Wärme entzieht. Diese Wärme wird über ein Kältemittel im Wärmepumpenkreislauf auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und dann an das Heizsystem abgegeben. Der Betrieb erfordert elektrische Energie, aber durch die Nutzung von Umweltwärme ist die Effizienz sehr hoch. Wärmepumpen arbeiten emissionsfrei und können sowohl heizen als auch kühlen.


Allgemeine Unterschiede - Gasheizung vs. Wärmepumpe:

  • Aufstellung: Gasheizungen werden in der Regel im Gebäude aufgestellt. Eine Wärmepumpe kann sowohl im Gebäude als auch außerhalb installiert werden, wobei Aspekte wie Schall und brennbare Kältemittel beachtet werden müssen.

  • Abgasanlage: Die Gasheizung erfordert eine Abgasanlage, um die bei der Verbrennung entstehenden Abgase abzuleiten. Bei der Wärmepumpe ist keine Abgasanlage notwendig, was die Installation vereinfacht und die Betriebskosten reduziert.

  • Nutzung von erneuerbaren Energien: Während die Brennwertfeuerstätte nur bei Hybridanlagen oder dem Kauf entsprechender Brennstoffe auf erneuerbare Energien zurückgreifen kann, arbeitet die Luft-Wasser-Wärmepumpe vollständig mit regenerativen Energien und ist somit klimafreundlicher und zukunftssicher.

  • Kühlfunktion: Ein entscheidender Vorteil der Wärmepumpe ist die Möglichkeit, sie zum Kühlen zu nutzen. Eine Gasheizung bietet keine Kühlfunktion.

  • Kältemittel: In einer Gasheizung gibt es kein Kältemittel, wohingegen die Wärmepumpe mit einem Kältemittel arbeitet. Hier ist es wichtig, dass qualifizierte Fachkräfte die regelmäßigen Prüfungen durchführen, insbesondere bei größeren Kältemittelmengen.

  • Wiederkehrende Überprüfung: Gasheizungen erfordern wiederkehrende Prüfungen durch den Schornsteinfeger (z. B. alle zwei Jahre), während Wärmepumpen nur bei Überschreiten von bestimmten Kältemittelgrenzen eine Dichtheitskontrolle benötigen.

  • Wartung: Beide Systeme erfordern eine regelmäßige Wartung: Gasheizungen nach den Herstellerangaben, z. B. Wärmetauscherreinigung, und Wärmepumpen, z. B. Verdampferreinigung.

  • Einzubeziehende Gewerke: Bei einer Gasheizung ist in der Regel neben dem Heizungsbauer der Schornsteinfeger erforderlich, während bei der Wärmepumpe neben dem Wärmepumpen-Fachbetrieb zusätzlich Elektrofachhandwerker für die Installation und ggf. Geologen für etwaige Bohrungen beteiligt sind.

  • Systemtemperaturen: Gasheizungen erreichen Temperaturen von ≤ 80°C, was einen moderaten Einfluss auf den Energieverbrauch hat. Wärmepumpen arbeiten in der Regel bei niedrigeren Temperaturen von ≤ 60°C, was ebenfalls Auswirkungen auf den Verbrauch hat.

  • Temperaturspreizung: Bei Gasheizungen wird eine große Temperaturspreizung angestrebt, um niedrige Rücklauftemperaturen zu erzielen. Wärmepumpen bevorzugen hingegen eine geringere Temperaturspreizung, um den Betrieb effizienter zu gestalten.

  • Volumenströme: Gasheizungen arbeiten in der Regel mit niedrigen Volumenströmen, was die Nennwerte der Heizsysteme beeinflusst. Wärmepumpen erfordern hohe Volumenströme, insbesondere bei Systemen mit Pufferspeichern und veränderter Auslegung von Ventilen und Pumpen.

  • Hydraulischer Abgleich und Temperaturoptimierung: Für beide Systeme wird der hydraulische Abgleich empfohlen, bei Wärmepumpen ist dieser jedoch zwingend notwendig, um die Effizienz zu gewährleisten.

  • Pufferspeicher: Ein Pufferspeicher ist bei Gasheizungen in der Regel nicht erforderlich. Bei der Sanierung mit einer Wärmepumpe wird jedoch oft ein Pufferspeicher empfohlen, insbesondere für hydraulische Trennungen oder Mindestlaufzeiten des Kompressors.

  • Trinkwassererwärmung: Gasheizungen sind in der Regel problemlos in der Lage, Trinkwasser aufgrund der hohen Vorlauftemperaturen zu erwärmen. Bei Wärmepumpen hingegen sind die Planungsanforderungen höher, insbesondere hinsichtlich Speichergroßen und Ladezeiten.


Gesetzliche Vorgaben (z.B. GEG 2024) - Gasheizung vs. Wärmepumpe

Das im Jahr 2024 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) spielt eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für oder gegen verschiedene Heizsysteme. Ziel des Gesetzes ist es, den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor drastisch zu reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Hier sind die wichtigsten Regelungen und Vorgaben, die sowohl für Gasheizungen als auch für Wärmepumpen relevant sind:


  • Betriebsverbot für fossile Gasheizungen ab 2045: Das GEG legt fest, dass ab 2045 keine fossilen Heizsysteme betrieben werden dürfen. Dies ist ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für oder gegen eine Gasheizung, da die langfristige Nutzung fossiler Brennstoffe stark eingeschränkt wird.

  • Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien: Ab 2024 müssen neue Heizsysteme in Neubauten zu einem erheblichen Teil auf erneuerbare Energien setzen (sogenannte 65-Prozent-Regelung). Für bestehende Gebäude, die saniert werden, gibt es ebenfalls strikte Vorgaben, wie ein gewisser Anteil des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden muss. Wärmepumpen erfüllen diese Anforderungen vollständig, während Gasheizungen nur in Kombination mit erneuerbaren Energien in einem Hybridsystem zugelassen werden.

  • Förderungen für Wärmepumpen: Das GEG sieht hohe Förderungen für den Einbau von Wärmepumpen vor, insbesondere bei der Umstellung von fossilen Heizsystemen auf erneuerbare Energiequellen. Je nach Art des Gebäudes und dem bisherigen Heizsystem können bis zu 70 % der Anschaffungskosten durch staatliche Fördermittel abgedeckt werden. Dies macht die Wärmepumpe trotz der höheren Anschaffungskosten zu einer attraktiven Investition.

  • CO₂-Preiserhöhung: Das GEG sieht eine schrittweise Erhöhung des CO₂-Preises vor, was fossile Brennstoffe wie Erdgas teurer macht. Ab 2026 wird der CO₂-Preis auf bis zu 65 Euro pro Tonne steigen, was die Betriebskosten von Gasheizungen erheblich beeinflussen wird. Wärmepumpen hingegen sind von diesen zusätzlichen Kosten nicht betroffen, da sie auf erneuerbare Energien setzen.


Die gesetzliche Lage macht deutlich, dass die Wärmepumpe nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen eine zukunftssichere Wahl ist. Mit den staatlichen Förderungen und der Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien nimmt das GEG 2024 eine Schlüsselrolle bei der Entscheidung für eine nachhaltige Heizungslösung ein.


Wärmepumpe vs. Gasheizung: Kosten-Vergleich über 20 Jahre

Im Kosten-Vergleich der Wärmepumpe und der Gasheizung von infranken.de über einen Zeitraum von 20 Jahren zeigt sich, dass die Wärmepumpe, insbesondere dank staatlicher Förderungen und geringerer Betriebskosten, eine langfristig deutlich günstigere Option darstellt. Die Gasheizung hingegen punktet zunächst durch niedrigere Anschaffungskosten, wird jedoch durch steigende Betriebskosten und die CO₂-Abgabe in Zukunft teurer.


Kostenbilanz der Gasheizung:

  • Anschaffungskosten: Für die Installation einer Gasbrennwertheizung in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus fallen etwa 11.000 Euro an. Diese Kosten beinhalten die Installation des Kessels sowie einen Warmwasserspeicher.

  • Jährliche Betriebskosten: Der Gasverbrauch liegt bei etwa 19.000 kWh pro Jahr. Bei einem Preis von 8 Cent pro kWh (Stand: Juni 2024) ergeben sich jährliche Gaskosten von rund 1.520 Euro. Hinzu kommen Stromkosten (60 Euro), Wartungskosten (200 Euro), Schornsteinfegerkosten (60 Euro) und die CO₂-Steuer (ca. 156 Euro), was zu Gesamtkosten von etwa 1.996 Euro pro Jahr führt.

  • Langzeitkosten (20 Jahre): Laufende Kosten über 20 Jahre: 39.920 Euro; Anschaffungskosten: 11.000 Euro;

  • Gesamtkosten nach 20 Jahren: 50.920 Euro


Kostenbilanz der Wärmepumpe:

  • Anschaffungskosten: Die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe betragen rund 25.000 Euro. Mit staatlichen Förderungen (50 % durch Grundförderung und Klimageschwindigkeits-Bonus) reduzieren sich diese Kosten auf etwa 12.500 Euro.

  • Jährliche Betriebskosten: Bei einem jährlichen Heizbedarf von 12.000 kWh und einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 benötigt die Wärmepumpe 4.000 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh (Stand: Juni 2024) ergeben sich jährliche Stromkosten von 1.200 Euro. Zusätzlich fallen Wartungskosten von etwa 100 Euro an, jedoch keine CO₂-Steuern. Die jährlichen Gesamtkosten belaufen sich somit auf etwa 1.300 Euro.

  • Langzeitkosten (20 Jahre): Laufende Kosten über 20 Jahre: 26.000 Euro; Anschaffungskosten: 12.500 Euro (nach Förderung)

  • Gesamtkosten nach 20 Jahren: 38.500 Euro


Kostenbilanz der Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik:

  • Anschaffungskosten: Die Kombination aus einer Wärmepumpe und einer 8 kWp-Photovoltaikanlage samt Stromspeicher beläuft sich auf etwa 28.500 Euro (nach Abzug der Förderung).

  • Einsparungen und Betriebskosten: Die Photovoltaikanlage produziert jährlich etwa 8.000 kWh, von denen 70 % (5.600 kWh) selbst verbraucht werden. Dies spart etwa 1.960 Euro jährlich. Für die restlichen 2.400 kWh Strom, die aus dem Netz bezogen werden müssen, fallen etwa 840 Euro an. Zudem gibt es eine Einspeisevergütung für überschüssigen Strom von etwa 195 Euro pro Jahr. Dadurch ergibt sich eine jährliche Ersparnis von rund 1.314,64 Euro.

  • Langzeitbilanz nach 20 Jahren: Laufende Kosten und Ersparnisse über 20 Jahre: 24.292,80 Euro Einsparungen; Anschaffungskosten: 28.500 Euro

  • Gesamtbilanz nach 20 Jahren: 4.207,20 Euro


Fazit des Kostenvergleichs:

Der Vergleich der Wärmepumpe und Gasheizung über einen Zeitraum von 20 Jahren zeigt deutlich, dass die Wärmepumpe, insbesondere mit staatlichen Förderungen, langfristig die kostengünstigere Lösung ist:

  • Gasheizung: 50.920 Euro

  • Wärmepumpe: 38.500 Euro

  • Wärmepumpe + Photovoltaik: 4.207 Euro


Während die Gasheizung zunächst durch niedrigere Anschaffungskosten besticht, amortisiert sich die Wärmepumpe durch niedrigere Betriebskosten und den Verzicht auf CO₂-Steuern. Besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage erreicht die Wärmepumpe eine fast kostenneutrale Bilanz nach 20 Jahren. Damit ist sie nicht nur die umweltfreundlichere, sondern auch die wirtschaftlich bessere Wahl für die Zukunft.


Achtung: Die im Vergleich genannten initialen Kosten für die Wärmepumpe sind eher niedrig. In vielen Regionen verlangen Wärmepumpen-Fachbetriebe mehr für die Installation einer Wärmepumpe. Um einen guten Preis zu bekommen, solltest du also unbedingt Angebote vergleichen. Über das Portal Heizungsfinder erhältst du in wenigen Schritten verschiedene Angebote von Wärmepumpen-Installateuren aus deiner Region.


Umweltauswirkungen: Wärmepumpe vs. Gasheizung

Die Umweltauswirkungen sind ein zentraler Faktor beim Vergleich von Heizsystemen, insbesondere angesichts der Klimakrise und der zunehmenden Bedeutung nachhaltiger Technologien. Wärmepumpen und Gasheizungen unterscheiden sich stark in ihrem Beitrag zu den CO₂-Emissionen und ihrem Einfluss auf die Umwelt.


CO₂-Emissionen:

  • Gasheizung: Gasheizungen verbrennen fossile Brennstoffe und erzeugen dabei direkte CO₂-Emissionen. Pro Kilowattstunde Erdgas werden etwa 0,2 kg CO₂ freigesetzt. Bei einem jährlichen Verbrauch von rund 19.000 kWh ergibt das etwa 3.800 kg (3,8 Tonnen) CO₂ pro Jahr. Diese Emissionen tragen erheblich zur globalen Erwärmung bei. Hinzu kommt, dass Gas als fossiler Brennstoff auf endliche Ressourcen angewiesen ist, die langfristig zur Neige gehen und zusätzlich durch Abbau und Transport die Umwelt belasten. Weiterhin verschärfen steigende CO₂-Preise die Kosten für den Betrieb einer Gasheizung.

  • Wärmepumpe: Wärmepumpen arbeiten ohne fossile Brennstoffe und setzen auf erneuerbare Energiequellen. Sie verursachen somit keine direkten CO₂-Emissionen. Die einzige Umweltbelastung entsteht durch den Strom, den die Wärmepumpe für den Betrieb benötigt. Wenn dieser Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Solar oder Wasserkraft stammt, ist der CO₂-Fußabdruck einer Wärmepumpe äußerst gering. Selbst wenn der Strom für den Betrieb aus dem allgemeinen Stromnetz stammt, ist die Wärmepumpe immer noch effizienter als die Gasheizung. Bei aktuellen deutschen Strommix (Stand 2024) fallen für jede Kilowattstunde etwa 0,35 kg CO₂ an. Beispiel: Aufgrund der hohen Effizienz (Annahme: JAZ von 3) benötigt eine Wärmepumpe jedoch nur 4.000 kWh Strom, um 12.000 kWh Heizenergie zu erzeugen, was zu etwa 1.400 kg CO₂ pro Jahr führt – deutlich weniger als bei einer Gasheizung. Und wie gesagt: Wenn du auf echten Ökostrom setzt, fällt gar nix an. In einem anderen Blogbeitrag beschäftigen wir uns mit der Frage: Welcher Ökostrom ist wirklich „öko“?


Ressourcenschonung:

  • Gasheizung: Gasheizungen sind auf die Verbrennung von Erdgas angewiesen, das eine endliche Ressource ist. Der Abbau, die Förderung und der Transport von Gas verursachen zusätzliche Umweltbelastungen, beispielsweise durch Methanleckagen, die deutlich klimaschädlicher sind als CO₂. Auch wenn Gasheizungen mit Brennwerttechnik effizienter arbeiten als herkömmliche Heizungen, bleibt der grundlegende Nachteil bestehen: Sie verbrennen fossile Brennstoffe und tragen somit nicht zur Erreichung der Klimaziele bei.

  • Wärmepumpe: Wärmepumpen nutzen die in der Umwelt gespeicherte Wärme (aus der Luft, dem Boden oder dem Wasser) und wandeln diese in Heizenergie um. Diese Energiequelle ist praktisch unerschöpflich und regenerativ. In Kombination mit erneuerbarem Strom können Wärmepumpen einen nahezu CO₂-freien Betrieb gewährleisten und tragen so aktiv zum Klimaschutz bei. Aus Umweltgesichtspunkten kritisch zu sehen sind bei Wärmepumpen allerdings bestimmte Kältemittel. Achte darauf ein natürliches Kältemittel zu verwenden, dann wirkt sich das positiv auf die Umweltverträglichkeit aus. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Beitrag Kältemittel in Wärmepumpen: Fakten zu Propan, PFAS & Co.


Klimaschutzziele und Gesetzgebung:

  • Gasheizung: Der Betrieb von Gasheizungen steht im Widerspruch zu den Klimazielen, die in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen werden. Deutschland hat sich verpflichtet, seine CO₂-Emissionen bis 2045 auf null zu reduzieren, was bedeutet, dass Gasheizungen spätestens bis dahin aus den Gebäuden entfernt oder durch Hybridsysteme ersetzt werden müssen. Schon jetzt steigen die CO₂-Preise, die fossile Heizsysteme immer teurer machen.

  • Wärmepumpe: Wärmepumpen unterstützen die Erreichung der Klimaziele. Sie sind eine der wenigen Technologien, die es ermöglichen, Heizenergie ohne fossile Brennstoffe zu erzeugen. In Kombination mit staatlichen Förderungen und Anreizen für den Einsatz erneuerbarer Energien wird die Wärmepumpe zur klimafreundlichsten Lösung für die Zukunft. Sie sind bereits heute in Neubauten Standard und werden in den kommenden Jahren auch in Altbauten eine zentrale Rolle spielen.


Die Wärmepumpe ist in puncto Umweltfreundlichkeit klar im Vorteil. Sie arbeitet weitgehend emissionsfrei und unterstützt die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Gasheizungen hingegen setzen auf fossile Brennstoffe und verursachen damit erhebliche CO₂-Emissionen, die nicht nur das Klima belasten, sondern durch steigende CO₂-Preise auch immer kostspieliger werden. Angesichts der Klimaschutzziele und der gesetzlichen Vorgaben ist die Wärmepumpe die deutlich nachhaltigere Wahl für die Zukunft.


Welche Heizung passt zu welchem Haus?

Die Wahl des passenden Heizsystems hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Gebäudes (Neubau oder Altbau), den bestehenden technischen Voraussetzungen, den baulichen Gegebenheiten und natürlich den individuellen Vorlieben des Besitzers. Sowohl Gasheizungen als auch Wärmepumpen haben spezifische Anforderungen und eignen sich für unterschiedliche Gebäudetypen.


Neubau vs. Altbau:

  • Neubau: In Neubauten ist die Wärmepumpe mittlerweile der Standard. Da hier moderne Bauweisen mit guter Dämmung und Fußbodenheizung oder großflächigen Heizsystemen wie Wandheizungen kombiniert werden, passt die Wärmepumpe optimal. Sie arbeitet effizient bei niedrigen Vorlauftemperaturen und benötigt keine fossilen Brennstoffe. Zudem ist in Neubauten die Integration von Photovoltaikanlagen häufig problemlos möglich, was die Betriebskosten der Wärmepumpe weiter senkt. Auch durch die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) und die Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien sind Wärmepumpen in Neubauten besonders attraktiv. Die niedrigen Heizlasten in modernen Gebäuden kommen der Effizienz der Wärmepumpe zugute, sodass hier die langfristig günstigste und nachhaltigste Lösung entsteht.

  • Altbau: In Altbauten stellen Wärmepumpen eine größere Herausforderung dar, sind aber dennoch eine sinnvolle Option. Ältere Gebäude haben oft schlechtere Dämmwerte und benötigen höhere Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen könnte. Doch auch hier gibt es Lösungen: Bei der Sanierung von Altbauten wird häufig auf spezielle Wärmepumpen zurückgegriffen, die höhere Vorlauftemperaturen erreichen können, oder die Gebäudehülle wird verbessert, um die Heizlast zu reduzieren. Auch der Einbau eines Pufferspeichers kann helfen, die Leistung zu stabilisieren.

    Gasheizungen sind in Altbauten noch verbreitet und haben dort ihre Vorteile, da sie mit bestehenden Heizkörpern bei hohen Vorlauftemperaturen arbeiten können. Die Umrüstung auf eine Gasheizung ist in der Regel unkompliziert und kostengünstiger als die Installation einer Wärmepumpe. Allerdings ist die Gasheizung aufgrund der kommenden gesetzlichen Regelungen und der CO₂-Bepreisung nur eine Übergangslösung. Langfristig müssen auch Altbauten auf erneuerbare Energien umgestellt werden.


Platzbedarf und technische Voraussetzungen:

  • Wärmepumpe: Wärmepumpen benötigen je nach Typ unterschiedlich viel Platz. Luft-Wasser-Wärmepumpen, die häufig im Außenbereich aufgestellt werden, benötigen eine freie Fläche für das Außengerät, was in städtischen Bereichen manchmal schwierig sein kann. Zudem muss die Lärmbelastung durch das Außengerät beachtet werden, was vor allem in dicht bebauten Wohngebieten ein Thema sein kann. Für Sole-Wasser-Wärmepumpen ist zusätzlich eine Erdbohrung oder Erdverlegung notwendig, was höhere Installationskosten und Platz im Garten erfordert.

    Die Wärmepumpe arbeitet am besten in gut gedämmten Häusern mit Flächenheizungen (z. B. Fußbodenheizung), da diese niedrigere Vorlauftemperaturen benötigen. In schlecht gedämmten Häusern könnte die Effizienz der Wärmepumpe ohne zusätzliche Sanierungsmaßnahmen eingeschränkt sein. Hier empfiehlt sich eine genaue Prüfung durch einen Fachbetrieb, der die Energiebedarfe berechnet und Vorschläge zur Optimierung macht. Dass eine Wärmepumpe aber auch in schlecht gedämmten Häusern funktionieren kann, zeigen wir in unserem Beitrag Wärmepumpe Voraussetzungen im Altbau: 6 Vorurteile im Check

  • Gasheizung: Gasheizungen benötigen weniger Platz, da sie oft kompakt im Keller oder im Technikraum installiert werden können. Sie können problemlos in bestehende Heizsysteme integriert werden, da sie auch bei hohen Vorlauftemperaturen effizient arbeiten. Der Anschluss ans Gasnetz ist jedoch notwendig, und in ländlichen Gebieten, in denen kein Gasanschluss vorhanden ist, müssen alternative Brennstoffe (wie Flüssiggas) genutzt werden, was die Effizienz und den Komfort beeinträchtigen kann.


Je nach Ausgangslage des Hauses ist es wichtig, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen, um die beste Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.


Fazit: Wärmepumpe vs. Gasheizung – Welche Technologie passt besser zu deinem Haus?

Der Vergleich von Wärmepumpe und Gasheizung zeigt klare Vorteile für die Wärmepumpe, insbesondere langfristig. Sie ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kosteneffizienter über einen Zeitraum von 20 Jahren, vor allem mit staatlichen Förderungen und in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Zudem wird der Einsatz fossiler Brennstoffe wie Erdgas durch steigende CO₂-Preise und gesetzliche Vorgaben zunehmend unattraktiver. Die Gasheizung bleibt eine Übergangslösung, die spätestens ab 2045 durch erneuerbare Energien ersetzt werden muss.

Kriterium

Gasheizung (Brennwerttechnik)

Wärmepumpe

Technik (Funktionsweise)

Verbrennt Erdgas zur Wärmegewinnung.

Nutzt Umweltwärme (Luft, Boden, Wasser) zur Wärmeerzeugung.

Kühlfunktion

Nicht möglich

Ja, kann auch zur Kühlung verwendet werden.

Abgasanlage erforderlich

Ja, Abgase müssen abgeführt werden.

Nein, keine Abgasanlage notwendig.

Nutzung erneuerbarer Energien

Nein (außer in Hybridanlagen)

Ja, vollständig erneuerbare Energiequelle.

Kosten (Anschaffung + 20 Jahre Betrieb)

Im Beispiel 50.920 Euro (keine Förderung)

Im Beispiel bei einer Luftwärmepumpe 38.500 Euro (mit Förderung)

GEG-Konformität

Nur in Hybridsystemen

Vollständig konform und förderfähig durch GEG 2024

Umweltauswirkungen (CO₂)

Hohe direkte CO₂-Emissionen (ca. 3,8 Tonnen/Jahr)

Keine direkten CO₂-Emissionen, abhängig vom Strommix

Zukunftssicherheit

Nicht langfristig zukunftsfähig (Verbot fossiler Brennstoffe ab 2045)

Langfristig sicher, keine Einschränkungen geplant

Die Wärmepumpe bietet klare Vorteile bei den Gesamtkosten und ist vollständig mit den Anforderungen des GEG 2024 konform. Sie ist zukunftssicher, umweltfreundlich und langfristig die günstigere Option, während die Gasheizung durch höhere Betriebskosten und CO₂-Emissionen weniger attraktiv ist, insbesondere nach 2045, wenn der Betrieb fossiler Brennstoffe verboten wird.



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