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PV-Anlage anmelden: Was muss ich beachten? (FAQ)

Wenn du eine PV-Anlage anmelden willst, gibt es einiges zu beachten. In diesem Blogbeitrag beantworten wir die häufigsten Fragen rund um die Anmeldung einer PV-Anlage.

PV-Anlage anmelden

Das Anmelden einer Photovoltaik-Anlage ist leider mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden und es tauchen häufig Fragen auf wie "Wo, wie und wann muss ich meine PV-Anlage anmelden?", "Kann ich eine PV-Anlage ohne Anmeldung betreiben?" oder "Darf der Stromzähler rückwärts laufen bei meiner PV-Anlage (solange der Messstellenbetreiber den Zähler noch nicht getauscht hat)?".


Im folgenden beantworten wir sämtliche relevanten Fragen zum Thema Solaranlage anmelden.


1. Wo muss ich meine PV-Anlage anmelden?

Deine PV-Anlage musst du bei mehreren Stellen anmelden:

  • Netzbetreiber (z.B. bei deinen Stadtwerken vor Ort): Für den Anschluss an das Stromnetz und den Erhalt der Einspeisevergütung.

  • Bundesnetzagentur: Zur Registrierung der Anlage im Marktstammdatenregister.

  • Finanzamt: Für steuerliche Zwecke.

Wo?

Für was?

Wie?

Wann?

Wer?

Netzbetreiber

Anschluss ans Stromnetz, Einspeisevergütung

Kontakt mit dem regionalen Netzbetreiber

Vor der Inbetriebnahme (finale Anmeldung nach Inbetriebnahme)

Nur durch zertifizierten Elektriker

Bundesnetzagentur

Registrierung im Marktstammdatenregister

Online-Registrierung im Marktstammdatenregister

Spätestens einen Monat nach Inbetriebnahme

Kann selbst durchgeführt werden

Finanzamt

Steuerliche Anmeldung

Steuerliche Anmeldung, Formular einreichen

Zeitnah nach der Inbetriebnahme

Besitzer der Anlage

2. Wie kann ich meine PV-Anlage anmelden?

Das Anmelden einer Solaranlage erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Mitteilung an den Netzbetreiber: Kontaktiere deinen regionalen Netzbetreiber, um die technischen Details und den Netzanschluss zu klären.

  2. Registrierung bei der Bundesnetzagentur: Dies erfolgt online über das Marktstammdatenregister.

  3. Anmeldung beim Finanzamt: Du musst die Anlage steuerlich anmelden, insbesondere wenn du Einspeisevergütungen erhalten möchtest.

3. Wann muss ich meine PV-Anlage anmelden?

Wenn du deine Solaranlage anmelden willst, musst du - je nachdem wo du sie anmelden willst - einige Zeitpunkte beachten.


3a. Wann muss ich die PV-Anlage beim Netzbetreiber anmelden?

Der Netzbetreiber sollte vor der Inbetriebnahme der Anlage informiert werden, da dieser den Netzanschluss prüft und genehmigt (viele Netzbetreiber schreiben dies sogar vor). In der Praxis klappt das häufig jedoch nicht, da die ausführenden Fachbetriebe (Solarteure, Elektriker, etc.) gar nicht Bescheid wissen oder schlichtweg keine Zeit dafür finden. Die finale Anmeldung beim Netzbetreiber erfolgt dann nach der Inbetriebnahme.


3b. Ab wann kann ich meine PV-Anlage anmelden?

Auch beim Zeitpunkt, ab wann du deine Solaranlage anmelden kannst, kommt es drauf an, wo du sie anmelden möchtest:

  • Beim Netzbetreiber bestenfalls bereits vor der Installation.

  • Bei der Bundesnetzagentur ist eine Anmeldung schon vor Inbetriebnahme möglich, sinnvoll spätestens ab dem Datum der Inbetriebnahme.


3c. Bis wann muss ich die PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur anmelden?

Das Anmelden einer Photovoltaikanlage bei der Bundesnetzagentur muss spätestens einen Monat nach der Inbetriebnahme erfolgt sein.


3d. Wann muss ich die PV-Anlage beim Finanzamt anmelden?

Die Anmeldung beim Finanzamt sollte zeitnah nach der Inbetriebnahme der Anlage erfolgen, um mögliche steuerliche Vorteile nutzen zu können.


4. Wer darf eine PV-Anlage anmelden? Kann ich die PV-Anlage ohne Elektriker anmelden?

Auch hier kommt es drauf an:

  • Anmeldung beim Netzbetreiber: Die PV-Anlage kannst du beim Netzbetreiber nicht selbst anmelden, denn der Netzanschluss und die technische Inbetriebnahme erfordert eine Abnahme durch einen zertifizierten Elektriker. Anschließend muss der Elektriker ein Formular deines Netzbetreibers mit technischen Daten ausfüllen und unterschreiben. Ohne Elektriker ist die korrekte Anmeldung und Inbetriebnahme somit nicht möglich.

  • Marktstammdatenregister/Bundesnetzagentur: Die Anmeldung kannst du selbst durchführen, wenn dir das Inbetriebnahmeprotokoll der PV-Anlage vorliegt. Hier stehen alle relevanten Daten, die du fürs Anmelden im Marktstammdatenregister benötigst.


5. Was sind die Voraussetzungen für die Anmeldung einer Photovoltaik-Anlage?

Wenn du eine Solaranlage anmelden möchtest, gibt es mehrere technische und formale Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Hier sind die wichtigsten Punkte im Detail:


a) Netzanschluss-Prüfung

  • Netzanschluss-Prüfung: Vor der Installation der PV-Anlage muss der Netzanschluss vom zuständigen Netzbetreiber geprüft und genehmigt werden. Dies stellt sicher, dass das Netz die zusätzliche Einspeisung aufnehmen kann.

  • Netzanschlussvertrag: Ein Vertrag zwischen dir und dem Netzbetreiber regelt die Bedingungen des Netzanschlusses und der Einspeisung des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz.


b) Geeigneter Stromzähler

Zweirichtungszähler oder Smart Meter: Ein geeigneter Zähler ist notwendig, um sowohl den Stromverbrauch als auch die Einspeisung ins Netz zu messen. Dieser Zähler muss vom Messstellenbetreiber installiert werden und ersetzt in der Regel den alten Einrichtungszähler (mehr zum Thema Smart Meter).


c) Inbetriebnahmeprotokoll

  • Inbetriebnahme durch einen zertifizierten Elektriker: Die PV-Anlage muss von einem qualifizierten Fachmann installiert und in Betrieb genommen werden. Der Elektriker erstellt ein Inbetriebnahmeprotokoll, das die korrekte Installation und Funktion der Anlage bestätigt.

  • Inbetriebnahmeprotokoll: Dieses Dokument enthält Details zur Anlage, wie technische Spezifikationen, Standort, Datum der Inbetriebnahme und die Bestätigung, dass die Anlage den gesetzlichen und technischen Anforderungen entspricht.


6. Warum muss ich meine PV-Anlage anmelden?

Die Anmeldung der PV-Anlage ist aus mehreren Gründen notwendig:

  • Gesetzliche Vorschrift: Um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

  • Netzsicherheit: Um die Netzstabilität zu gewährleisten.

  • Einspeisevergütung: Um Einspeisevergütungen in Anspruch nehmen zu können.


7. Was kostet die Anmeldung einer PV-Anlage?

Das Anmelden einer PV-Anlage kostet nichts. Wenn du einen neuen Zähler brauchst, musst du für den Zählerwechsel etwas Geld einplanen.


8. Kann ich eine PV-Anlage ohne Anmeldung betreiben?

Achtung: Dieser Abschnitt stellt keine Rechtsberatung dar.


Nein, der Betrieb einer PV-Anlage ohne Anmeldung ist illegal und kann zu erheblichen Strafen führen. Das Betreiben einer nicht angemeldeten PV-Anlage verstößt gegen gesetzliche Vorschriften und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist wichtig, alle notwendigen Anmeldungen vorzunehmen, um mögliche Sanktionen zu vermeiden und die Vorteile einer PV-Anlage vollständig auszuschöpfen.


Ausnahme: In Deutschland darfst du eine PV-Anlage ohne Anmeldung nur betreiben, wenn sie nicht an das allgemeine Versorgungsnetz angeschlossen ist. Diese sogenannten PV-Inselanlagen sind komplett autark und benötigen keine Verbindung zum öffentlichen Stromnetz. Sobald jedoch ein Netzanschluss vorhanden ist, besteht eine Anmeldepflicht für den Anlagenbetreiber und die Solaranlage.


9. Darf der Stromzähler rückwärts laufen bei einer Solaranlage?

Der Betrieb einer PV-Anlage wirft oft die Frage auf, ob der Stromzähler rückwärts laufen darf, solange der Messstellenbetreiber den Zähler noch nicht getauscht hat. Kurze Antwort: Das Zurückdrehen des Stromzählers gilt in Deutschland als Straftat und kann mit erheblichen Strafen geahndet werden. Hier eine ausführliche Erklärung zu diesem Thema:


Hintergrund und Praxis

In der Praxis ist es gang und gäbe, dass Solarteure oder Installateure die PV-Anlage bereits an das Netz anschließen, bevor der Messstellenbetreiber den Stromzähler austauscht. Das wird dem Betreiber zuliebe gemacht, weil der Zählertausch oftmals ewig dauert und so lange die PV-Anlage nutzlos wäre. Dadurch läuft der alte (Ferraris-)Stromzähler rückwärts, wenn die Anlage Strom ins Netz einspeist.


Die Installateure geben den Betreibern der PV-Anlagen dann den Hinweis, die Anlage bei einem bevorstehenden Zählertausch außer Betrieb zu nehmen, damit der rückwärtslaufende Zähler nicht auffällt.


Gesetzliche Änderungen und Solarpaket 1

Mit dem Solarpaket 1, das ab 2024 in Kraft tritt, gibt es eine wichtige Änderung speziell für Balkonkraftwerke. Für diese Anlagen ist es nun legal, dass der Zähler für einen Zeitraum von bis zu 4 Monaten rückwärts laufen darf. Diese Regelung soll den Betreibern von Balkonkraftwerken mehr Flexibilität geben und bürokratische Hürden abbauen.


Was solltest du tun?

Falls du planst, eine PV-Anlage zu installieren, solltest du dich frühzeitig mit deinem Messstellenbetreiber in Verbindung setzen, um den Austausch des Zählers zu koordinieren. Stelle sicher, dass der neue Zähler rechtzeitig installiert wird, um rechtliche Probleme zu vermeiden und die korrekte Abrechnung deines Stromverbrauchs und deiner Stromeinspeisung zu gewährleisten.


10. Droht eine Strafe, wenn der Stromzähler (bei Photovoltaik) rückwärts dreht?

Achtung: Dieser Abschnitt stellt keine Rechtsberatung dar.


Wenn du eine an das Netz angeschlossene PV-Anlage ohne Anmeldung betreibst, dreht sich der Stromzähler bei der Einspeisung rückwärts. Das Zurückdrehen des Stromzählers gilt in Deutschland als Straftat und kann mit erheblichen Strafen geahndet werden. Laut Gesetz kann dies eine Freiheitsstrafe von zwei bis fünf Jahren oder eine hohe Geldstrafe nach sich ziehen. Daher ist es zwingend erforderlich, die PV-Anlage ordnungsgemäß anzumelden.


Mögliche Strafen und Konsequenzen

  1. Bußgelder: Wenn festgestellt wird, dass dein Zähler rückwärts läuft, kann der Netzbetreiber ein Bußgeld verhängen. Die Höhe des Bußgeldes kann je nach Umfang der falschen Abrechnung und der Dauer des Verstoßes variieren.

  2. Rückzahlungsforderungen: Der Netzbetreiber oder der Energieversorger kann von dir die Rückzahlung der Differenz verlangen, die durch den falsch erfassten Stromverbrauch entstanden ist. Dies kann eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, besonders wenn der Zähler über einen längeren Zeitraum rückwärts gelaufen ist.

  3. Strafrechtliche Konsequenzen: In schwerwiegenden Fällen kann der Betrieb einer nicht angemeldeten PV-Anlage als Betrug gewertet werden. Dies kann zu strafrechtlichen Ermittlungen und möglicherweise zu einer Verurteilung führen. Die Strafen reichen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen von zwei bis fünf Jahren.

  4. Abschaltung der PV-Anlage: Der Netzbetreiber kann verlangen, dass du deine PV-Anlage sofort vom Netz trennst, bis alle technischen und rechtlichen Anforderungen erfüllt sind. Dies bedeutet, dass du vorübergehend auf die Nutzung deiner Anlage verzichten musst, was wirtschaftlich nachteilig sein kann.

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