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Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG): Kosten, Anforderungen & Co.

Wer sich im Jahr 2023 über KfW-Fördergelder im Neubau informiert, stolpert unweigerlich über den Begriff "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)". Was genau das Siegel ist und wofür man es braucht, erklären wir in diesem Beitrag.

QNG Nachhaltiges Bauen

Ein Qualitätssiegel für Nachhaltiges Bauen - was genau steckt dahinter?


Was ist das Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude (QNG)?

Das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) ist ein staatliches Gütesiegel für Gebäude. Voraussetzung für das Qualitätssiegel ist ein Nachweis der Erfüllung bestimmter Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden. Diese drei Qualitäten bilden den Kern des nachhaltigen Bauens.


Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude ist Voraussetzung für KfW-Neubauförderung

Häuslebauer, die für ihren Neubau künftig eine KfW-Förderung wollen, müssen ihr Gebäude zertifizieren lassen. Das Zertifikat gibt es allerdings erst nach Fertigstellung des Hauses.


QNG-Siegel: Welche Kosten kommen auf einen zu?

Wer vor hat ein Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude zu erlangen, sollte Kosten in Höhe von 6.000 Euro bis hin zu 15.000 Euro für die Zertifizierung einplanen. Die Kosten für das QNG-Siegel variieren sehr stark - je nachdem, ob man ein Einfamilienhaus oder ein Mehrfamilienhaus baut.


In den Kosten für das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude sind sowohl die Kosten für das Siegel als auch für einen ausgebildeten Auditor enthalten.


Gibt es eine Förderung für das QNG-Siegel?

Nein, 2023 gibt es keine zusätzlichen Zuschüsse mehr für das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude. Bauwilligen bleibt somit nur zu hoffen, dass für das QNG-Siegel wieder eine Förderung aufgesetzt wird.


Welche Stufen und Varianten des Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude gibt es?

Das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude wird in den Anforderungs-Niveaus:

  • QNG-PLUS

  • oder QNG-PREMIUM

vergeben. Folgende Varianten des QNG-Siegels werden vergeben:

  1. Siegelvariante für Wohngebäude: Seit dem 1. Januar 2023 gilt für den Neubau und die Komplettmodernisierung von Wohngebäuden die Version 2023 (QNG-WG23)

  2. Siegelvariante für Nichtwohngebäude: Auch für den Neubau und die Komplettmodernisierung von Nichtwohngebäuden gilt seit dem 1. Januar 2023 die Version 2023 (QNG-NW23)

Wie hoch sind die Anforderungen für QNG-PLUS und QNG-PREMIUM?

Für die beiden Stufen des Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäudes QNG-PLUS und QNG-PREMIUM gibt es bestimmte Mindest-Anforderungen, die ein Gebäude einhalten muss. Die Anforderungen in der Stufe QNG-PREMIUM sind strenger als die QNG-PLUS-Anforderungen.

In einem anderen Blog-Beitrag, halten wir eine hilfreiche Tabelle bereit, damit du deine CO2-Emissionen pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr besser einschätzen kannst.


Die Kriterien des QNG-Siegels für Nichtwohngebäude gehen noch etwas weiter: Hier muss ein gewisser Anteil an Dachbegrünung geprüft und eingeplant werden sowie barrierefrei gebaut werden.


QNG-Plus oder QNG-Premium - was ist sinnvoll?

Solltest du dich für QNG-Plus oder Premium entscheiden? Das hängt natürlich stark vom Einzelfall ab.

  • In der Praxis werden die meisten Häuslebauer auf die etwas weniger strengen QNG-PLUS-Anforderungen setzen, da der Aufwand deutlich geringer ist.

  • Wenn du sowieso vor hattest sehr nachhaltig zu bauen, und mit einem hohen Anteil an Holz sowie höchsten Anforderungen an den Primärenergiebedarf sowie die CO2-Emissionen planst, dann macht die Stufe QNG-PREMIUM für dich durchaus Sinn.

Jedoch: Egal, ob du dich für die Stufen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude PLUS oder PREMIUM entscheidest - mit beiden kannst du dir sicher sein, dass du ein Gebäude errichtest, das wirklich nachhaltig ist.


Welche konkreten Anforderungen muss ein Gebäude für das QNG-Siegel erfüllen?

Nur wer also gewisse Mindest-Anforderungen an ein nachhaltiges Gebäude erfüllt, bekommt also das QNG-Siegel und somit eine KfW-Förderung. Doch welche QNG-Anforderungen muss ein Gebäude genau erfüllen?


Einige Beispiele:

  • Beim Einsatz von Baumaterialien sollte man Schadstoffe vermeiden und auch auf eine nachhaltige Materialgewinnung achten.

  • Auch der Schallschutz und Risiken für die Gesundheit fließen bei der Bewertung des Gebäudes mit ein.

  • Der Schutz der Biodiversität sowie die Inanspruchnahme von Ressourcen und Flächen sind weitere Eckpfeiler des Siegels.

  • Die Minimierung des CO2-Ausstoßes im gesamten Lebenszyklus des Gebäudes ist selbstverständlich ein zentraler Baustein des QNG-Siegels.

  • Wichtig ist auch ein möglichst geringer Trinkwasserbedarf in der Nutzungsphase.

  • Auch Barrierefreiheit und die Nutzbarkeit für alle Altersgruppen spielen eine wichtige Rolle.

Wie bekommt man das QNG-Siegel?

Um das QNG-Gütesiegel zu erhalten, müssen im ersten Schritt akkreditierte Zertifizierungsstellen (siehe unten) die Anforderungen überprüfen. Danach prüft das Bundesbauministerium, ob die Anforderungen erfüllt sind.


Tipp: Am besten startest du einen Baufinanzierungs-Vergleich über einen der großen Finanzierungvermittler wie Interhyp*, Dr. Klein* oder Baufi24*. Dein Finanzierungs-Berater hilft dir dann bei den einzelnen Schritten weiter.


Wer stellt das QNG für nachhaltiges Bauen aus?

Nur für das QNG zugelassene Zertifizierungsstellen sind berechtigt das Qualitätssiegel zu vergeben. Akkreditierte Zertifizierungsstellen sind:

  • Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)

  • Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau

  • Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen


Seit wann braucht man das QNG beim nachhaltigen Bauen?

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurden 2021 erstmals Nachhaltigkeitsaspekte durch eine eigene „NH-Klasse“ gefördert. Nur Gebäude, die ein QNG nachweisen konnten, hatten Anspruch auf die Förderung.


Nachdem zu Jahresbeginn 2022 die KfW-Neubau-Förderung gestoppt wurde und ab Mitte April im 1. Schritt wieder aufgenommen wurde, wurde im 2. Schritt (nachdem die Mittel für den 1. Schritt sofort aufgebraucht waren) das QNG-Siegel für nachhaltiges Bauen sogar zur Vorrausetzung für KfW-Fördergelder : Das neue KfW-Programm EH40-Nachhaltigkeit ermöglicht eine Förderung von Neubauprojekten nur noch in Kombination mit dem QNG.


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