Wie baut man nachhaltig? Beachte folgende 9 grundlegenden Tipps für nachhaltiges Bauen.
Unabhängig davon mit welcher Bauweise du vorhast zu bauen – wenn du einige grundlegende Punkte beachtest, gelingt es dir möglichst nachhaltig zu bauen.
1. Tipp: Sanierung first
Der wichtigste Punkt vorweg: Mit Blick auf die Ökobilanz sollte man sich (wenn möglich) für die Sanierung entscheiden. Warum? Dadurch dass die vorhandenen Rohstoffe wiederverwertet und nicht energieintensiv neu produziert werden müssen, gewinnt die Sanierung bei der Frage wie man nachhaltig bauen kann.
Auch aus Kosten- und Zeitgründen gewinnt (meistens) die Sanierung eines Gebäudes gegenüber einem Neubau.
2. Tipp: Wenig Fläche versiegeln
Wenn man doch neu baut, sollte man versuchen möglichst wenig (neue) Fläche zu versiegeln, damit der Hausbau nachhaltig ist. Und wenn man saniert, schafft man evtl. sogar Flächen zu entsiegeln.
3. Tipp: Langfristig denken
Um ein nachhaltiges Haus zu bauen, stelle dir gleich bei der Planung folgende Fragen:
Was passiert, wenn die Kinder ausgezogen sind?
Kann man Räume anders nutzen?
Kann man eine einfache Flächenteilung im Gebäude erwirken?
Ist das Haus auch barrierefrei nutzbar?
4. Tipp: Kreislauffähigkeit der Materialien beachten
Eine weitere wichtige Antwort auf die Frage „Wie kann man nachhaltig Bauen?“: Wenn man neu baut, sollte man mit einem Konzept zur Anpassung des Gebäudes bzw. zur zerstörungsfreien Demontage und sortenreinen Trennung bei Umbau oder Rückbau planen.
Bei der Planung der im Gebäude verwendeten Materialien sollte also deren potenzielle Kreislauffähigkeit berücksichtigt werden.
5. Tipp: Ausrichtung des Hauses bei der Raumplanung berücksichtigen
Nachhaltiges bauen fängt bereits bei der Raumplanung an: Wer sein Haus clever plant, kann schon einiges an Energie und somit CO2 einsparen:
Ausrichtung der Fensterfronten: Richtet man bspw. große Fensterfronten nach Süden aus, kann man im Winter Heizenergie sparen (für den Sommer sollte man allerdings eine gute Beschattung einplanen).
Planung von Räumlichkeiten: Darüber hinaus sollten Räume zur Essenslagerung wie z.B. Hauswirtschaftsraum und auch einzelne Geräte wie der Kühlschrank nicht von der Sonne dauerbestrahlt werden.
6. Tipp: Konzept für Wassernutzung bedenken
In Mitteleuropa waren wir bisher verwöhnt was das Thema Trinkwasser angeht. Doch der Klimawandel lässt uns auch hierzulande mehr über die Themen Trockenheit und Wasserknappheit nachdenken. Wenn du ein nachhaltiges Haus bauen willst, mache dir also Gedanken zu folgenden Punkten:
Regenwassernutzung: Lohnt sich eine Zisterne?
Wassersparende Armaturen: Setze bei der Bad- und Küchenplanung auf wassersparende Armaturen. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Energie.
7. Tipp: Effiziente & erneuerbare Energieerzeugung
Eigentlich Standard, aber es gehört mit in diese Auflistung für ein nachhaltiges Haus: Strom und Wärme sollten aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Wärmepumpe und PV sind heute fast schon untrennbar mit der Frage „Wie baut man nachhaltig?“ verbunden.
8. Tipp: Dämmung > Energieerzeugung
Jede Kilowattstunde Energie, die aufgrund einer guten Dämmung nicht erzeugt werden muss, ist nachhaltig. Aber Achtung: Man kann es auch übertreiben, denn ab einem gewissen Punkt ist mehr Dämmung auch nicht ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Darüber hinaus ist die Herstellung & Entsorgung vieler Dämmmaterialien alles andere als nachhaltig.
9. Tipp: Serielles Bauen
Serielles Bauen und Sanieren - nicht nur mit Holz - wird in den kommenden Jahren noch wichtiger werden. Aus Nachhaltigkeits-Aspekten hat ein Fertighaus Vorteile:
Mit dem hohen Maß an Standardisierung gehen Zeit- und dadurch häufig auch Kostenvorteile einher (Stichwort ökonomische Nachhaltigkeit).
Dadurch dass die meisten Fertighäuser in Holzbauweise gefertigt werden, ist ein wichtiger Schritt bei der Kreislauffähigkeit des Gebäudes gewährleistet (siehe 4. Tipp).